Heimat- und Verkehrsverein Bramsche

Berichte 2016

HVV Bramsche befasst sich mit Hase-Renaturierung

Mitgliederversammlung 2016

Bramscher Nachrichten, 1. März 2016

Jahreshauptversammlung 2016 HVV Bramsche

Gerhard Müller, erster Vorsitzender der Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche, (Fünfter von links)
Konnte bei der Jahreshauptversammlung etliche Urkunden für ambitionierte Wanderfreunde verteilen. 
Foto: Holger Schulze

Jürgen Herpin 2016

Informierte die Heimatfreunde über seine Arbeit als Gewässerkoordinator im Hase Dachverband: Jürgen Herpin.
Foto: Gerhard Müller

Bramsche. Mit der Renaturierung der Hase und ihrer Nebengewässer hat sich der Heimat- und Verkehrsverein Bramsche bei seiner Mitgliederversammlung befasst. Es referierte Jürgen Herpin, Gewässerkoordinator beim Hase-Dachverband.

Die Aufgaben und Ziele des Dachverbandes waren die ersten Aspekte, mit denen Jürgen Herpin sein Referat eröffnete. Der Dachverband Hase ist ein Zusammenschluss von vier Unterhaltungsverbänden. Ziel des Zusammenschlusses war das Anliegen, der europäischen Gesetzgebung in dem 3000 Quadratkilometer umfassenden Einzugsgebiet der Hase gerecht zu werden. Zuständig ist der Dachverband für etliche Maßnahmen an den Fließgewässern. Herpin nannte den Erhalt der biologischen Durchgängigkeit in den Gewässern, die Verhinderung von deren Versandung, die Anlage von Auen und Gliederungsgebieten sowie die Beschattung der Gewässer; ferner die Anlage von Gewässerrandstreifen und vor allem die Verhinderung von Einleitungen in die Gewässer sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Beeinträchtigungen der Hase

Es folgte die Vorstellung der Hase, ausgehend von ihren Quellen bis hin zu ihrer Einmündung in Meppen in den Dortmund-Ems-Kanal. Auf diesem Weg durchzieht die Hase fast ein Drittel des Landes Niedersachsen. Beim Punkt Beeinträchtigungen und Probleme wies Jürgen Herpin auf den Gewässerausbau mit Stauwehren und Rückstauplatten oder die Mühlen hin, die die Durchgängigkeit für die Tierwelt unterbinden. Auch die Landwirtschaft mit ihrer Düngung und der Gülle beeinträchtigen durch ihren hohen Nährwerteintrag in die Hase deren Naturhaushalt. Ebenso der Maisanbau für die Biogasanlagen. Bisam und noch vielmehr der Nutria schädigen die Uferrandbereiche der Hase massiv. Indisches Springkraut, die Herkulesstaude, der Knöterich und unter Wasser die Wasserpest belasten das Fließgewässer zusätzlich. Auch die Wassersportler ab Rieste bis nach Meppen entwickeln sich zunehmend zum Problem, stellte Herpin aus dem Blickwinkel des Gewässerkoordinators fest.

Viele Gegenmaßnahmen

Der Dachverband begegnet diesen Beeinträchtigungen der Hase mit Gegenmaßnahmen wie der Aufklärungsarbeit, verschiedenen Baumaßnahmen, dem Neuanschluss von Altarmen, mit der Verlegung von Deichen, der Anlegung von Feuchtbiotopen oder dem Rückbau von Ackerflächen im Zusammenhang mit der Flurbereinigung. All diese Projekte tragen dazu bei die Lebensqualität in und an der Hase zu verbessern, so Herpin.

Die Regularien der Mitgliederversammlung arbeitete der erste Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, Gerhard Müller, ab. In seinem Jahresrückblick erinnerte er an die neun Vorstandssitzungen, elf Nachmittagswanderungen, fünf Etappenwanderungen, an zwei Fahrradwanderungen sowie etliche weitere Aktivitäten. Auch das 28. Historische Essen mit 64 Teilnehmern und der komplette Verkauf aller Exemplare des Kalenders für 2016 fand Erwähnung in der Reihe der Erfreulichkeiten.

Für ihre Wanderfreude ausgezeichnet wurden Erich Tokarski, Kurt Hawranek, Waltraud Hinz, Irene Meyer, Gerhard Müller, Udo Uhl, Gerd Wippermann, Margit Wippermann, Christa Marchand, Annegret Michel, Karin Tschorsnig, Inge Schwalenberg und Hannes Lülker.

In Memoriam

Bramscher Nachrichten, 26. April 2016

Werner Sielemann

Werner Sielemann ist nach langer, mit viel Geduld ertragener Krankheit verstorben. Der ebenso engagierte wie beliebte Lehrer am Greselius-Gymnasium Bramsche hat sich bleibende Verdienste insbesondere um den Heimat- und Verkehrsverein Bramsche erworben. 31 Jahre lang, von 1977 bis 2008, hat Sielemann diesen Verein als stellvertretender Vorsitzender und als Vorsitzender geprägt. In seine Amtszeit fallen die Städte- und Studienfahrten, die Schaffung einer Schutzhütte für Wanderer auf der Penter Egge, das im Jubiläumsjahr 1988 eingeführte „Historische Essen“, das Anbringen von Straßenlegendenschildem mit kurzen Erklärungen zur Bedeutung des Straßennamens sowie Informationstafeln an stadtgeschichtlich bedeutsamen Gebäuden, vor allem aber das Engagement für ein Tuchmacher-Museum, das 1997 in Anwesenheit von Ministerpräsident Schröder eröffnet werden konnte.

Als eine Besonderheit ist die Schaffung des Zeitungsarchivs zu nennen. Auf Grund eines am 18. Juni 1998 mit der Stadt Bramsche geschlossenen Vertrages konnte es in demselben Jahr die Arbeit aufnehmen und sich zu einem wichtigen Standbein des Vereins entwickeln. Der Heimat- und Verkehrsverein Bramsche dankte Werner Sielemann 2012 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des Vereins.

Heimatfreunde und Generationen von Gymnasiasten behalten Werner Sielemann als liebenswerten, bescheidenen Menschen mit feinem Humor in Erinnerung.

Wanderfreunde auf dem Birkenweg

 Bramscher Nachrichten, 21. Mai 2016

Birkenweg Bramsche Teilungspunkt Mühlenort

Am Teilungspunkt Mühlenort

Venner Moorpfad

Am Venner Moorpfad

Varus-Golfplatz

Am Varus Golfplatz 
(Fotos: Heimat- und Verkehrsverein)

Bei schönstem Sonnenschein fand dieses Jahr die vom Heimat-und Verkehrsverein Bramsche organisierte und geführte viertägige Wanderung auf dem Birkenweg statt. Wanderfreunde aus Münster, Rheine, Saerbeck, Solingen und dem Osnabrücker Land waren beeindruckt von der Vielfalt der Natur und den kulturellen Höhepunkten. Die Fachwerkhäuser in Bramsche und Vörden, das Kloster Malgarten sowie die Mühleninsel in Venne begeisterten ebenso wie die wechselnden Naturlandschaften. Bilder von dieser Wanderung sind auf der Internetseite „birkenweg-bramsche.de“ zu sehen.

Das Moor erkundet

Bramscher Nachrichten, 26. Mai 2016

Goldenstedter Moor HVV Bramsche

Foto: Heimat- und Verkehrsverein

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Teilnehmer der Städtefahrt des Heimat- und Verkehrsvereins auf den Weg ins Goldenstedter Moor. Im dortigen Naturschutzinfo-Zentrum wurde man in einem Moortunnel über die Besonderheiten des größten Moores in Nordwestdeutschland unterrichtet. Bei einer Fahrt mit der Moorbahn über die renaturierten Flächen erlebten die Bramscher die Schönheit dieser Landschaft, die sich durch die weißen Fruchtstände des Wollgrases und die rosafarbenen Blüten der Moosbeere in dieser Jahreszeit besonders hervorhebt.

Bramscher Zeitungsarchiv braucht Unterstützung

Aktive Rentner motivieren?

Bramscher Nachrichten, 1. Juni 2016

Unterstützung für Bramscher Zeitungsarchiv

Seit der Gründung betreut Erich Goltze das Zeitungsarchiv des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche.
Die Jahrgänge bis 1976 gibt es auch auf Mikrofilm. 
BN-Archivfoto: Heiner Beinke

Bramsche. Das Zeitungsarchiv des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche braucht dringend personelle Unterstützung. Das sagte der Leiter des Archivs Erich Goltze am Dienstag vor dem Kulturausschuss. Eine Alternative wäre seiner Ansicht nach die Umwandlung in ein Stadtarchiv.

Zuvor hatte der pensionierte Pädagoge die Entstehungsgeschichte und den Umfang der ehrenamtlich betreuten Sammlung geschildert, die die in der Tuchmacherstadt erschienenen Presseerzeugnisse von 1894 bis 2010 umfasst. Lediglich die Jahre 1941 bis 1949 fehlen. „Das Archiv hat einen enormen Zuspruch“, versicherte Goltze. Es werde unter anderem für genealogische Forschungen aber auch für die Suche nach Hinweisen auf vermisste Verwandte genutzt.

„Wenn man einmal da ist, kommt man nicht wieder weg“, bestätigte das „Bramscher Mädchen“ Ute Severit-Wobker (SPD). „Man sollte alles für den Erhalt tun“, fand auch Karl-Georg Görtemöller (SPD). Andreas Quebbemann (CDU) regte an, eine Ein-Euro-Kraft im Archiv einzusetzen: „Das müsste es der Stadt doch wert sein“.

Erster Stadtrat Ulrich Willems regte dagegen an, aktive Rentner für die Archivarbeit zu gewinnen. „Eine Professionalisierung kann nur die letzte Lösung sein“.