Filmische Zeitreise in die Vergangenheit
Bramscher Nachrichten, 29. Januar 2009
Eine filmische Reise in die Vergangenheit Bramsches und die Arbeitswelt früherer Bramscher Generationen unternimmt das Tuchmachermuseum Bramsche in Kooperation mit dem Heimat- und Verkehrsverein Bramsche am Sonntag, 1. Februar, in der Kornmühle.
Heinrich Holtmann in seiner Werkstatt.
Foto: Helmuth Kohn
In der Reihe „Das Sonntagsthema“ werden die Kurzfilme „Heinrich Holtmanns Schuhmacherwerkstatt“, „Bramsche – eine Industriestadt im Grünen“ und „Rückblick zum Jubiläum 50 Jahre Stadtrecht“ gezeigt. Die Vorführung beginnt bereits um 15 Uhr und nicht wie vom Museum irrtümlich angekündigt um 19 Uhr.
Im Jahr 2008 entstand mit der Unterstützung des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche der Film „Heinrich Holtmanns Schumacherwerkstatt“ von Gisela Kress und Helmuth Kohn, der zum ersten Mal öffentlich gezeigt wird. Kurz vor der Auflösung der Werkstatt hat der ehemalige Schuhmachermeister und Mitarbeiter von Heinrich Holtmann, Friedhelm Hackmann, die vielfältigen Arbeiten seines Handwerks noch einmal vorgeführt und mit viel Humor erläutert. Entstanden ist ein Rückblick in ein nur noch selten ausgeführtes Handwerk. Die beiden Filmemacher und Kerstin Schumann geben eine kurze Einführung in die Entstehung dieses Filmes.
Seit Langem schlummerten die Filme „Bramsche – eine Industriestadt im Grünen“ (1979) und „Rückblick zum Jubiläum 50 Jahre Stadtrechte“ (1980), die anlässlich des 50-jährigen Bestehens zur Verleihung der Stadtrechte in Auftrag gegeben worden waren, in den Archiven des Rathauses. Letztes Jahr wurden die beiden Filmrollen im 16-mm-Format restauriert und digitalisiert. Da beide Filme bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten im Rathaus auf große Resonanz stießen und viel Amüsement und Erinnerungen hervorriefen, sollen sie am 1. Februar einem größeren Publikum präsentiert werden.
Zeitungsarchiv stößt an räumliche Grenzen
Heimat- und Verkehrsverein blickt auf das letzte Jahr zurück
Bramscher Nachrichten, 16. Februar 2009
Am Freitag fand im Gasthaus Schlatsburg die Jahreshauptversammlung des Heimat- und Verkehrsvereins mit traditionellem Grünkohlessen statt.
In seinem Vorstandsbericht blickte der Vorsitzende Gerhard Müller auf das letzte Jahr zurück, das im Zeichen des 120-jährigen Vereinsjubiläums und dem 10-jährigen Bestehen des Zeitungsarchivs stand. Müller berichtete, dass das Zeitungsarchiv immer mehr die Funktion eines Stadtarchivs übernehme. Dabei stoße man durch die stetige Zunahme der Sammlungen im Archiv an räumliche Grenzen, führe mit der Stadt aber schon Gespräche, um eine Lösung zu finden.
Müller berichtete ferner, dass das Projekt, die Häuserschilder an historischen Gebäuden zu überarbeiten, noch im Gange, größtenteils aber schon abgeschlossen sei. Weitere Straßenlegendenschilder sollen für das Malerviertel erstellt werden.
„Wandern ist in.“ Das stellte der HVV im vergangenen Jahr durch mehr Teilnehmer bei den Nachmittagswanderungen fest. Den Themen Natur, Umwelt möchte sich der HVV zukünftig noch mehr zuwenden. Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung würdigte Bürgermeisterin Liesel Höltermann das hohe Engagement des Vereins.
Vorstand und Gäste des HVV (v.l.): Dr. Rainer Drewes, Johann Lülker, Wilhelm Kuhlmann, Bürgermeisterin Liesel Höltermann,
Erich Goltze, Utta Uhl, Gerhard Müller, Michael Gottlieb.
Foto: Olaf Behnel
Hotel und Kino Geschichte
Haus Große Straße 14 ist schon mal abgerissen worden
Bramscher Nachrichten, 20. Februar 2009 – Von Walter Brockmann
Die begonnene Neuerrichtung eines Geschäftshauses Große Straße 14 lässt Heimatforscher auf die beiden im Januar verschwundenen historischen Gebäude und deren Bewohner zurückblicken.
Die Häuser trugen im 19. Jahrhundert die Hausnummern 57 und 59. Sie stammten in ihren Ursprüngen wohl aus dem 16. Jahrhundert und wurden immer wieder umgebaut, vergrößert und modernisiert.
In einem Konkursverfahren 1818/19 erwarb Conrad Wolters das Anwesen. Dieser stammte aus Adensen im Amt Calenberg und war als Kammerdiener des Herrn von Hammerstein nach Sögeln gekommen. Später stand er im Dienst der Amtsverwaltung Malgarten. In zweiter Ehe heiratete er 1808 Maria Wilhelmina Stichweh, mütterlicherseits aus einer alten Bramscher Weißgerberfamilie stammend.
Unter dem Datum 13. November 1818 wurde Johann Heinrich Christian Conrad Wolters gemeinsam mit seiner Frau bei Zahlung von acht Goldgülden beim Löblichen Krameramt eingeschrieben; die Einschreibegebühr betrug 12 Reichsthaler, 10 Groschen und 6 Pfennig. Das Ehepaar betrieb im Haus Nr. 57 das „Hotel Wolters“.
Der Sohn dieser Ehe, Ernst Heinrich Wolters, wurde 1815 in Engter geboren. Als Conrad Wolters 1831 starb, setzten Mutter und Sohn den Hotelbetrieb fort und modernisierten 1834 das Haus mit teilweisem Neubau. Ernst Wolters wurde 1836 in Ueffeln mit Anna Determann, Tochter des Ueffelner Lehrers Ernst Heinrich Determann, getraut. Anna Wolters geborene Determann hatte ein fröhliches Gemüt und verkehrte gern mit der Jugend, die an ihr eine rührige Veranstalterin von Vergnügungen hatte.
Nach Aufgabe der Lehrertätigkeit in Ueffeln 1856 übersiedelten Ernst Heinrich Determann und Margarethe Marie geborene Hasemann zu der Tochter nach Bramsche; sie konnten am 10. Mai 1860 das damals seltene Fest der goldenen Hochzeit im Hotel Wolters feiern. Ernst Wolters erwarb das benach barte Ackerbürgerhaus Nr. 59, das sich über 200 Jahre im Eigentum der Schuhmacherfamilie Schagemann befunden hatte. Nach dem Abbruch dieses Hauses 1872 wurde ein Saalbau errichtet und mit dem Hotel verbunden.
Aus der Familie Wolters fehlte ein Nachfolger für die Fortsetzung des Hotels. Ernst Wolters verpachtete es 1875 an Carl Remde, dem er das Anwesen nach dem Tode seiner Frau 1880 verkaufte. Carl Remde führte den Betrieb unter dem Namen „Central Hotel“ erfolgreich weiter.
Von 1904 bis 1918 war die Brauerei Gebr. Ueckermann, Herford, Eigentümer mit häufig wechselnden Pächtern. Zimmermeister Wilhelm Struwe kaufte das Anwesen 1918. Er veränderte den Saal zu einem Kino und ließ von dem Pächter Curtius aus Quakenbrück am 14. Dezember 1918 die „Scala-Lichtspiele“ eröffnen. Ab 1921 war Familie Bornemann Pächter des Kinos. Mit ihrer letzten Vorstellung am 27. November 1960 endete in Bramsche die Ära „Scala-Lichtspiele“. Das eingeschossige Gebäude wurde 1961 aufgestockt. Es entstand oben eine Wohnung und unten ein Laden, zuletzt „Scala-Moden“. Das „Central Hotel“ pachteten 1928 Gustav und Frieda Meyer.
Es war von 1945 bis 1947 von polnischen Truppen beschlagnahmt: Die Gastwirtschaft wurde während dieser Zeit in einer Baracke hinter dem Hause fortgesetzt. Hotel und Restaurant schlossen 1965. Nach Umbau zum Laden betrieben im Hause Große Straße 14 Familie Saulich die Eisenwarenhandlung Gustav Bayer.
In einem Konkursverfahren 1818/19 erwarb Conrad Wolters das Anwesen. Dieser stammte aus Adensen im Amt Calenberg und war als Kammerdiener des Herrn von Hammerstein nach Sögeln gekommen. Später stand er im Dienst der Amtsverwaltung Malgarten. In zweiter Ehe heiratete er 1808 Maria Wilhelmina Stichweh, mütterlicherseits aus einer alten Bramscher Weißgerberfamilie stammend.
Unter dem Datum 13. November 1818 wurde Johann Heinrich Christian Conrad Wolters gemeinsam mit seiner Frau bei Zahlung von acht Goldgülden beim Löblichen Krameramt eingeschrieben; die Einschreibegebühr betrug 12 Reichsthaler, 10 Groschen und 6 Pfennig. Das Ehepaar betrieb im Haus Nr. 57 das „Hotel Wolters“.
Der Sohn dieser Ehe, Ernst Heinrich Wolters, wurde 1815 in Engter geboren. Als Conrad Wolters 1831 starb, setzten Mutter und Sohn den Hotelbetrieb fort und modernisierten 1834 das Haus mit teilweisem Neubau. Ernst Wolters wurde 1836 in Ueffeln mit Anna Determann, Tochter des Ueffelner Lehrers Ernst Heinrich Determann, getraut. Anna Wolters geborene Determann hatte ein fröhliches Gemüt und verkehrte gern mit der Jugend, die an ihr eine rührige Veranstalterin von Vergnügungen hatte.
Bramscher Suppen und Kuchen
Bramscher Nachrichten, 20. Februar 2009 – Text & Foto: Holger Schulze
hols – Slow Food ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. In diesem Jahr wird Slow Food Osnabrück auch in Bramsche aktiv.
Das sind noch nicht die „Sonntagskuchen“, die Kerstin Schumann und Dr. Edgar Klinger von „Slow Food Osnabrück“ hier in der Hand halten.
Zu den Zielen von Slow Food gehören auch die Unterstützung einer verantwortlichen Landwirtschaft und Fischerei, einer artgerechten Viehzucht, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt. Ferner bringt die Vereinigung Produzenten, Händler und Verbraucher miteinander in Kontakt und vermittelt Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln.
In enger Zusammenarbeit mit dem Tuchmacher Museum und Anbietern regional hergestellter Lebensmittel, den Landfrauen und dem Heimatverein geht man anlässlich des Internationalen Museumstages am 17. Mai im Mühlenort auf Tuchfühlung mit dem hiesigen Lebensmittelhandwerk. Unter dem Titel „Weben und leben“ wird ein Markt mit regionalen Spezialitäten veranstaltet.
Um diesen Markt vorzubereiten, trafen sich am Donnerstagvormittag erstmals die Teilnehmer aus dem Osnabrücker Land und der näheren Umgebung in großer Runde. Zweck des Treffens waren Absprachen im Hinblick auf die Präsentation der Erzeugnisse wie beispielsweise das Bramscher Brot, frisch gepresster Möhrensaft, Räucherfisch, Rohmilchkäse bis hin zu Fruchtsäften oder Rosen- und Gewürzhonig. Eine Kinder-Genussrallye, die Ausstellung alter Kochbücher, Führungen durch den Mühlenort und durch die Betriebsstätten von Sostmann und Justus sowie ein Hexenworkshop zählen zusätzlich zum Programm.
Ein ganz besonderer Aufruf der Organisatoren gilt bereits jetzt allen an Suppen und Sonntagskuchen interessierten Bramschern. Gesucht und gekürt wird nämlich am 17. Mai der „Bramscher Eintopf“ sowie der „Bramscher Sonntagskuchen“. Wer leckere Rezepte aus Omas Zeiten oder auch kreative Neuentwicklungen in der Kochbuchsammlung hat, kann diese bis zum 23. April beim Tuchmacher Museum einreichen.
Gesucht werden besonders Rezepte, die in der Region eine lange Tradition haben, mit denen vielleicht Geschichten verknüpft sind oder in denen regionale Produkte innovativ umgesetzt werden. Die Verwendung von Lebensmitteln der Frühsommersaison erhöht die Gewinnchancen. Bei den Sonntagskuchen sollten keine Sahne oder sonstige leicht verderbliche Zutaten zum Einsatz kommen. Daher sind der Blech- sowie der Napfkuchen besonders gefragt. Informationen und Anmeldeformulare sind unter www.tuchmachermuseum.de oder über Tel. 94510 erhältlich.
Wanderungen mit dem Heimat- und Verkehrsverein Bramsche e.V.
Bramscher Nachrichten, 18. März 2009
Am 29. März startet der Heimat- und Verkehrsverein mit der Erwanderung des Ahornweges. Der Ahornweg ist einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderwege im Osnabrücker Land. In Form einer liegenden Acht breitet sich der Ahornweg im bergigen Süden des Osnabrücker Landes um Bad Iburg mit einer Länge von etwa 95 abwechslungsreichen Kilometern aus. Bewaldete Mittelgebirgshänge, weite Aussichten mit zum Teil herrlichen Rundblicken und immer mal wieder die namensgebenden Ahornarten entlang der Route machen eine Tour auf dem Ahornweg zum unvergesslichen naturnahen Wandererlebnis. Dabei werden auch die in die Landschaft eingepassten kleinen Ortschaften der Region nicht außen vor gelassen. Die westliche Schleife führt über den Dörenberg, Georgsmarienhütte, Hagen, Holperdorp und Urberg zurück nach Bad Iburg, die östliche Schleife über den Großen Freeden, Hankenberge, Wellingholzhausen, Hilter, Bad Rothenfelde und Bad Laer nach Bad Iburg. In 5 Etappen soll er bis zum Ende des Sommers bewältigt werden. Die Termine für die weiteren Etappen sind: 26. April, 7. Juni, 5. Juli und 30. August.
Zu den jeweils ca. 20 km langen Etappen treffen sich die Wanderer morgens um 8.00 Uhr auf dem AOK-Parkplatz in Bramsche. Dort werden Fahrgemeinschaften gebildet, die dann zum jeweiligen Startpunkt fahren. Jeder Wanderer verpflegt sich auf dem Weg selbst. Es ist Tradition, dass der Wandertag in der Regel mit gemeinsamer Kaffeetafel in einem Lokal endet.
Wanderer, die nicht an allen oder nur an einer Etappe teilnehmen wollen, können selbstverständlich auch mitwandern. Gäste sind herzlich willkommmen!
Am 19. April beteiligt sich der HVV an einer Sternwanderung zur Einweihung des neuen „DiVa Walks“. Treffpunkt: 8.00 Uhr, AOK-Parkplatz.
Am zweiten Sonntag im Monat finden natürlich auch weiterhin die Nachmittagswanderungen statt. Informationen dazu: www.hvv-bramsche.de, im Jahresplaner oder in der Tagespresse.