Heimat- und Verkehrsverein Bramsche

Berichte 2014

Mit ein paar Klicks in die Bramscher Vergangenheit

Zeitungsarchiv jetzt digital

Bramscher Nachrichten, 14. Februar 2014

Abriss Amtsgericht Bramsche

1962 berichteten die Bramscher Nachrichten über den Abriss des Amtsgerichtes.

Den Zeitungsausschnitt hat Günter Surendorf digital archiviert.
Foto: Günter Surendorf

Surendorf und Goltze HVV Bramsche

Surendorf und Goltze
Foto: Hildegard Wekenborg-Placke

wek – Wer Interesse an Bramscher Stadtgeschichte hat oder etwas über seine Vorfahren erfahren möchte, muss nicht mehr mühsam dicke Zeitungsbände wälzen. Archiv-Mitarbeiter Günter Surendorf hat alle Jahrgänge der Bramscher Nachrichten seit der Gründung im Jahr 1894 fotografiert und digital archiviert – und noch vieles mehr.

Der Suchauftrag war klar: „In Bramsche gab es doch mal ein Amtsgericht. Das ist irgendwann abgerissen worden“, erinnert sich ein stadtgeschichtlich bewanderter Kollege. Dazu müsste doch mehr herauszufinden sein. Und richtig – Günter Surendorf braucht dazu nur ein paar Klicks. Zum Suchwort „Amtsgericht“ vermeldet der Rechner im Dachgeschoss des Parteienhauses am Heinrich-Beerbom-Platz im Handumdrehen eine lange Reihe von Treffern. Nicht immer sind die Daten klar zuzuordnen. Der frühere Schulleiter der Meyerhofschule ließ seine Schüler Zeitungsausschnitte sammeln und aufkleben“, erklärt das wandelnde Stadtgedächtnis Surendorf. Dabei wurde wohl hin und wieder das Datum vergessen. Manches lässt sich aber aus dem Umfeld erschließen. So beispielsweise, dass der Trend zu größeren Einheiten auch vor der Justiz nicht haltmachte.

Anfang der Sechzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts saßen schon längst keine Übeltäter mehr in den Arrestzellen am Amtsgericht mehr ein. 1962 wurde der Zellentrakt abgerissen, ebenso wie einige kleinere Nebengebäude, um auf dem Platz zwischen Gericht und „Altdeutscher Bierstube“ einen Parkplatz und Fahrradständer anzulegen. „Sicher wird diese Maßnahme helfen, die Verkehrsdichte vor dem Amtsgericht zu entlasten“, schrieben damals die Bramscher Nachrichten. Aber die Tage des Gerichts waren gezählt. Im September 1969 lautet die Schlagzeile „Schicksal der kleinen Amtsgerichte bleibt vorerst im Dunkeln“. Der BN-Fotograf illustriert das mit einem Foto, das die Fassade zeigt, die mit dicken Bohlen abgestützt werden muss. Am 10. Januar wird dann endgültig vermeldet: Das Amtsgericht wurde abgerissen.

„Soda“-Brücken

Die Suche ließe sich beliebig ausdehnen. „Kennen Sie die Bramscher So-da-Brücken‘“, fragt Archivleiter Erich Goltze. Ratlosigkeit. „Das waren die Brücken, die im Vorfeld des Baus der Umgehungsstraße/B68 gebaut wurden und dann bestimmt zehn Jahre in der Gegend herumstanden, ohne dass weiter etwas passierte.“ Wieder nur ein paar Klicks. Günter Surendorf zaubert Fotos von der Brücke am Grünegräser Weg auf den Bildschirm, die über ein Stück Brachland führt. Eine Schnellstraße sucht der Betrachter vergeblich. Dafür hat Surendorf ein paar Dönkes von Menschen parat, die entlang der Bahnstrecke oder der geplanten Straßentrasse wohnten und hin und wieder bierselig im Straßengraben landeten.

Seit sechs Jahren ist Surendorf schon dabei, die Bramscher Stadtgeschichte zu digitalisieren. Dabei beschränkt er sich nicht auf die Bramscher Nachrichten. Auch die „Freie Presse“, die als Konkurrenzblatt von 1951 bis 1967 erschien, hat er mit aufgenommen. Akribisch festgehalten hat er sämtliche Standesamtsnachrichten, und das hat seinen besonderen Grund. „Zur Arbeit am Zeitungsarchiv bin ich eigentlich aus genealogischem Interesse gekommen, erklärt der frühere Ingenieur, das heißt, er war auf der Suche nach der Geschichte seiner Familie. „Man kann davon süchtig werden“, meint er. Wieder nur ein paar Klicks: Surendorfs aller Schreibweisen erscheinen auf dem Bildschirm. Zehn Generationen, Tausende von Verknüpfungen, die Kinder und Kindeskinder des Urahnen, der seinerzeit nach Amerika auswanderte – Günter Surendorfs Finger fliegen über die Tastatur. Zu jeder Trefferzeile hat er eine Geschichte.

„Viele Menschen, die das Zeitungsarchiv besuchen, möchten etwas über ihre Vorfahren erfahren“, sagt Goltze. Das Suchen überlässt er dabei lieber seinem Mitarbeiter Surendorf. „Es ist schon faszinierend, wenn sie dann feststellen, dass sie irgendwann vor hundert Jahren gemeinsame Vorfahren hatten“, schmunzelt Goltze über Surendorfs und der Besucher gemeinsame Leidenschaft.

Aber natürlich ist das Archiv nicht nur zum Erstellen von Familienstammbäumen zu nutzen. „Wir hatten auch schon einen Schüler hier, der an einem Referat über die Geschichte des Alfsees arbeitete“, erinnert sich Goltze. „Da konnte man noch richtig was lernen.“

Surendorf ist mittlerweile beim Jahr 1997 angekommen. Fortsetzung folgt.

Das Zeitungsarchiv ist Montag bis Donnerstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Wie Bramscher nach Amerika auswanderten

Vortrag beim Heimatverein

Bramscher Nachrichten, 3. März 2014

Jürgen Vortmann HVV Bramsche

Jürgen Vortmann referierte beim Heimat- und Verkehrsverein Bramsche.
Foto: Benz

Bramsche. In einem kurzweiligen Vortrag referierte Jürgen Vortmann am Freitagabend auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche im Fasanenkrug über Hintergründe, Erfahrungen und Schicksale deutscher Auswanderer.

Jürgen Vortmann kann sich selbst als Auswanderer bezeichnen, allerdings in kleinerem Rahmen. Schließlich stammt der Jurist aus Bramsche, mittlerweile arbeitet er aber in seiner Kanzlei in Cloppenburg.

Auf der Grundlage seines Buches „Auswanderer aus dem Kirchspiel Bramsche 1730 bis 1930“ referierte Vortmann über die große Emigrationswelle der damaligen Zeit. „Die Menschen konnten nicht mehr alle Münder stopfen“, brachte er die wirtschaftlichen Probleme einer schnell wachsenden, aber auch zunehmend armen Bevölkerung auf den Punkt.

„Amerika wurde als Paradies angesehen“, weshalb besonders junge Männer dorthin auswanderten, um Geld zu verdienen. Familienangehörige folgten später nach, oder es wurde Geld in die Heimat geschickt. Die Möglichkeit, in der Neuen Welt auf eigenem Grund und Boden Landwirtschaft zu betreiben, lockte Menschen aus ganz Europa an. Auch aus Bramsche und Umgebung entschieden sich viele Menschen für diesen Schritt.

Was Jürgen Vortmanns Ausführungen für Bramscher Heimatfreunde besonders machte, waren die vielen Einzelschicksale, die er recherchiert hatte. So berichtete er von einer Mutter aus Hesepe, die nach dem Tod ihres Mannes mit acht Kindern auswanderte. Oder von einem Mann aus Vörden, der mit der Auswanderung vor der Wehrpflicht floh, in den USA aber in den Bürgerkrieg gezogen wurde. Viele Familiennamen aus Vortmanns Vortrag findet man noch heute in der Bramscher Bevölkerung, was den historischen Ereignissen eine handfeste Verbindung mit der Gegenwart gibt.

Ein weiterer Grund zu emigrieren sorgte für Schmunzeln bei den Zuhörern. In Deutschland hätten heiratswillige Paare zur damaligen Zeit Genehmigungen und einen beträchtlichen Besitz nachweisen müssen, um über die Gemeindegrenzen hinweg heiraten zu können. Da aber auch in den USA unverheiratete Paare nicht gerne gesehen worden seien, fand die Trauung häufig durch den Kapitän noch auf dem Schiff in Bremerhaven statt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Vermählten nicht kurz vor dem Ablegen wieder von Bord gingen.

„Ich habe großen Respekt vor diesen Auswanderern“, gestand Jürgen Vortmann ein. Die beschwerlichen Umstände und Bedingungen beschrieb er eindrücklich.

Schon die wochenlange Reise nach Bremerhaven, zu Fuß oder auf Pferdewagen, sei schlimm gewesen. Auf den Schiffen wurden die Zustände nicht besser: Fünf Personen haben sich einen Bettkasten teilen müssen, es sei feucht gewesen, und schon nach der Hälfte der Strecke mussten die Passagiere mit abgestandenem Trinkwasser und Maden im Getreidebrei zurechtkommen. Viele Auswanderer seien daher krank und geschwächt in Amerika angekommen. „Dass die Leute solche Strapazen auf sich nahmen, zeigt, wie groß die Not damals gewesen sein muss“, schloss Vortmann.

Matthias Benz

Heimatfreunde setzen auf Kontinuität

HVV Bramsche: Vorstandswahlen und Rückblick auf das Jubiläumsjahr

Bramscher Nachrichten, 4. März 2014

Vorstand Heimat- und Verkehrsverein Bramsche 2014

Der Vorstand mit dem ausgeschiedenen Wilhelm Kuhlmann, Gerd Wippermann, Johann Lülker,

Gerhard Müller, Utta Uhl, Michael Gottlieb und Erich Goltze (von links).
Foto: Matthias Benz

benz – Den Gästen des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche war am Freitagabend die Vorfreude auf das Grünkohlessen offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Deshalb begrüßte der Vorsitzende Gerhard Müller die Heimatfreunde mit der augenzwinkernden Erinnerung, „dass wir heute eine Jahreshauptversammlung haben“ im Fasanenkrug.

Bürgermeisterin Liesel Höltermann bedankte sich in einem Grußwort für die vielen Veranstaltungen, die der Heimatverein im Laufe des Jahres durchgeführt hatte, und übergab einen Scheck zur Förderung des Zeitungsarchivs.

Anschließend berichtete der Vorstand von einem ereignisreichen Jubiläumsjahr 2013, in dem das 125-jährige Bestehen gefeiert wurde. Außerdem wurden Bilder vom offenen Singen‘ auf dem Marktplatz, dem Wiehengebirgstag, der Ausstellung im Tuchmacher-Museum und anderen Events gezeigt.

Für die Erfolge auf den Wanderrouten Pickerweg beziehungsweise GMHütter Null wurden Kurt Hawranek, Vera Lehmann, Irene Meyer, Annegret Michel, Gerhard Müller, Erich Tokarski und Udo Uhl mit Urkunden und Anstecknadeln ausgezeichnet.

Bei den Vorstandswahlen kam es nur zu punktuellen Veränderungen. Gerhard Müller, sein Stellvertreter Michael Gottlieb, Kassenwartin Utta Uhl und Archivleiter Erich Goltze wurden in ihren Ämtern bestätigt. Johann Lülker gab aus gesundheitlichen Gründen den Posten des Wanderwarts ab, zu seinem Nachfolger wurde Gerd Wippermann gewählt. Lülker bleibt dem Vorstand aber auch nach 27 Jahren weiter erhalten, er übernimmt künftig die Aufgaben des Schriftführers. Diesen Posten hatte Wilhelm Kuhlmann abgegeben. Gerhard Müller bedankte sich für dessen Arbeit mit einem großen Präsentkorb.

Auch wenn es für jeden Posten nur je einen Bewerber gegeben hatte, betonte Müller im Anschluss, dass die Vereinsmitglieder die richtige Wahl getroffen hatten: „Im Vorstand ergänzen wir uns gut. Jeder bringt seine Stärken ein“, so der Vorsitzende. Mit Kontinuität und der nötigen Erfahrung geht der Heimat- und Verkehrsverein somit auch ins 126. Jahr seines Bestehens.

Ortsrat Bramsche unterstützt BN-Archiv

1000 Euro Zuschuss

Bramscher Nachrichten, 12. März 2014

Surendorf und Goltze HVV Bramsche

Günter Surendorf (links) und Erich Goltze verwalten das Zeitungsarchiv.
Foto: Hildegard Wekenborg-Placke

wek – Der Ortsrat Bramsche unterstützt den Heimat- und Verkehrsverein Bramsche bei der Restaurierung von Jahrgangsbänden der Bramscher Nachrichten mit einem Zuschuss von 1000 Euro.

„Das ist eine klassische Win-Win-Situation“, kommentierte CDU-Fraktionssprecherin Imke Märkl die Absicht des Archivs unter Leitung von Erich Goltze, die alten Bände von der Werkstatt der Heilpädagogischen Hilfe neu binden zu lassen. „Da helfen wir gleich doppelt“, sagte Märkl. Bürgermeisterin Liesel Höltermann zeigte sich dankbar für die Unterstützung. Die Stadt selbst habe keinen Ansatz, um diese wertvolle Arbeit zu fördern. Dagmar Völkmann von den Grünen regte an, auch andere Ortsräte sollten sich mit einem Zuschuss beteiligten, weil das Projekt des Heimatvereins das ganze Stadtgebiet betreffe.

Bramscher Rose wieder da

Bramscher Nachrichten, 22. Mai 2014

Die zuletzt vermisste „Bramscher Rose“ ist wiedergefunden worden. Nach Recherchen des Heimat- und Verkehrsvereins konnte das wertvolle Zeitdokument jetzt im Bauhof der Stadt sichergestellt werden. Der Vorsitzende des HVV, Gerhard Müller, und Rainer Drewes (Kreisheimatbund Bersenbrück) hoffen, dass Wappenscheibe – Durchmesser 1,60 m – bald wieder einen würdigen Platz findet. Die „Rose“ wird übrigens in der Fachliteratur immer wieder erwähnt und soll nun auch in einer Veröffentlichung des Heimatundes über die Kriegsdenkmäler im Altkreis Bersenbrück, die im Herbst erscheint, abgebildet werden.

Bramscher Rose

Foto: Gerhard Müller

Heimat- und Verkehrsverein unterwegs

Fahrrad-Wanderung

Bramscher Nachrichten, 26. Juni 2014

Fahrrad-Wanderung HVV Bramsche

Foto: privat

Seine erste Fahrradtour in diesem Jahr hat der Heimat- und Verkehrsverein Bramsche am 15. Juni unternommen. Über Achmer, Vinte, Limbergen, Weese, Voltlage und Neuenkirchen zurück nach Bramsche erstrampelten 22 Teilnehmer eine Strecke von 48 Kilometern. Unterwegs wurde eine Rast eingelegt an einem Biotop, den Weeser Fischteichen, die mit Mitteln der Lotto- und Naturschutzstiftung gestaltet wurden. In Voltlage erklärte und zeigte ein Blumen- und Gemüsegärtner seine Arbeitsweise und die Ergebnisse. In der schlichten Dorfkirche (Foto) konnte eine schöne Barockausstattung bewundert werden. Die letzte Rast wurde eingelegt bei der Wetter schutzhütte mit Grillplatz des Heimatvereins Voltlage. Nach einem gemütlichen Café-Besuch ging die Fahrt bei gutem Wetter und entsprechender Laune froh zu Ende.

Die nächste Fahrradwanderung ist am Sonntag, 24. August, um 10 Uhr ab Parkplatz AOK. Der Termin musste um eine Woche vorverlegt werden.

Ein farbenfroher Tag auf Gut Sögeln

Zentrale Landkreis-Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ mit Führungen und Vorträgen

Bramscher Nachrichten, 15. September 2014

Gut Sögeln Heimat- und Verkehrsverein Bramsche

Von erhöhter Warte aus musste sich Gisela von Bock und Polach (rechts im Bild auf einer Mauer)
dem großen Publikum verständlich machen, das ihrer Führung durch das Außengelände von Gut Sögeln folgte.
Foto: Holger Schulze

Sögeln. Rund 70 Gäste haben sich am Sonntagvormittag in der Scheune auf Gut Sögeln eingefunden, um dort die zentrale Eröffnungsfeier zum „Tag des offenen Denkmals“ im Landkreis zu begleiten.

Nach einer musikalischen Eröffnung durch die Jagdhornbläser des Hegerings Bramsche begrüßte Franz Buitmann als Vorsitzender des Kreisheimatbundes Bersenbrück , der in diesem Jahr als Hauptveranstalter, neben dem Heimatbund Osnabrücker Land und dem Landkreis, für die Ausrichtung der Eröffnungsfeier zuständig war, die Gäste.

Das rege Interesse an der Eröffnungsfeier war für Buitmann ein Beleg dafür „dass Gut Sögeln ein Ort ist, der normalerweise so nicht aufgesucht werden kann und deshalb viele Menschen diese Gelegenheit nutzen, diesen Ort einmal kennenzulernen“. Ferner stellte Buitmann das Generalthema des diesjährigen „Tages des offenen Denkmals“ vor: die Farbe.

„Der Tag des offenen Denkmals ist immer wieder eine Möglichkeit auf Themen hinzuweisen, auf die man sonst nicht kommt“, so Buitmann. „Die Wahrnehmung unserer Umwelt wird ganz wesentlich durch die farbliche Erscheinung und die Lichtverhältnisse geprägt. Seit Urzeiten ist die farbliche Gestaltung unserer Umwelt eine zentrale Ausdrucksform. Sie sind für den Betrachter Ausdruck der gegenwärtigen Lebenseinstellung. Der heutige Tag widmet sich daher mit dem Thema Farbe einer wesentlichen Ausdrucksform“, erklärte Buitmann weiter.

Irmgard Hölscher, mit dem Heimatverein Sögeln ein weiterer Gastgeber der Veranstaltung, erinnerte in ihrer Begrüßungsansprache an einige eigene Erlebnisse aus ihrer Jugend im direkten Kontakt mit Gut Sögeln. Die Ernten mit Pferdewagen und Heugabel oder die Pausen im Schatten des Kastanienbaumes zählten zu diesen Erilebnissen.

Nach weiteren Grußworten stellte Gisela von Bock und Polach ihr denkmalgeschütztes Anwesen vor. Ihre „Dankbarkeit für jeden Hof, der in seinem Formbestand erhalten bleibt“, brachte von Bock und Polach am Beginn ihres Vortrags zum Ausdruck. Das Gut selbst schilderte sie zunächst vom äußeren Areal her kommend in seinem Umfang und den Bezügen zu den angrenzenden Liegenschaften. „Mittelalterliche Strukturen“ seien dort vorzufinden, deren Wegeführung sich anhand der im 18. Jahrhundert vorgefundene Gegebenheiten orientierte und auch nicht verändert wurde.

Veränderungen in der Bewirtschaftungsweise des landwirtschaftlichen Betriebes machten später die Anlage einer Drainage notwendig, die nach Ansicht von von Bock und Polach letztlich zur Überlebensfähigkeit des Hofes maßgeblich beitrug.

Weiterentwickelt wurde der Hof durch den Neubau des Hauptgebäudes gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Ein Einblick in die Erhaltungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Gebäuden, deren eigentliche Nutzungen inzwischen weggefallen sind, rundete die Vorstellung des Anwesens ab. Gisela von Bock und Polach machte dies anhand der Scheune deutlich. Heute ist das ehemalige Kartoffellager nach der Sanierung ein selten und nur für ruhige Veranstaltungen genutzter Raum, umgeben von einer Mietwohnungseinheit und einem kleinen Hotel.

Weitere Details über Gut Sögeln erfuhr die gegen Mittag auf rund 200 Besucher angewachsene Gruppe bei einer Führung durch das Außengelände. Ein Vortrag am Nachmittag zum Thema „Vom barocken Garten zur englischen Gartenkultur“ beschließt die Reihe der offiziellen Veranstaltungen auf Gut Sögeln im Rahmen des „Tags des offenen Denkmals“.

 

Das Gut Sögeln

Das Haupthaus von Gut Sögeln, ein funktional schlichter, zweigeschossiger Bau mit drei Flügeln aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, ist repräsentativ für ein Rittergut im ehemaligen Fürstbistum Osnabrück. Es wurde an der Stelle einer alten, wehrhaften Wohnstätte errichtet, die erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. Gut Sögeln wechselte häufig seinen Besitzer. 1793 erwarb es Friedrich Philipp von Hammerstein zu Equord und veranlasste den Neubau des Haupthauses. Der Altbau entsprach offensichtlich nicht mehr den Ansprüchen der Zeit. Nachdem er hoch verschuldet und ohne direkten Erben 1802 starb, wurde das Gut 1817 vom Generalsteuereinnehmer Rathgen erworben. Über seine Stieftochter gelangte der Besitz an die Familie von Rappard, deren Nachfahren die heutigen Besitzer, die Familie von Bock und Polach, sind.

Quelle: www.gutsoegeln.de

Auf gut markierten Naturwegen und Pfaden unterwegs

Heimat- und Verkehrsverein aus Bramsche wanderte fünf Tage lang über den Spessartbogen

Bramscher Nachrichten, 16. September 2014

Wanderung Spessartbogen HVV

Die Bramscher Gruppe startete vom Quartier in Bad Orb aus. 
Foto: Heimat- und Verkehrsverein

pm BRAMSCHE. Auch in diesem Jahr hat der Heimat-und Verkehrsverein Bramsche eine Herbstwanderwoehe angeboten. Zwölf Wanderer haben im September den Premiumwanderweg Spessartbogen ‚unter ihre Füße genommen.

Vom Standquartier in Bad Orb, einem Kurort mit Salinen und Kurpark, startete die Wandergruppe an fünf Tagen auf erlebnisreichen, gut markierten Naturwegen und Pfaden durch eine bemerkenswerte Waldlandschaft. Lichtdurchflutete Buchenwälder, dichte Tannen und weite, offene Auen, knorrige Eichen sowie schlanke Birken, quirlige Bachläufe und verschlafene Weiher wechselten einander ab.

Der Weg führte die Gruppe aus der Tuchmacherstadt durch eine alte Kulturlandschaft. Die Köhler und Glasmaler, Salzsieder und Bergleute, Jäger und Holzarbeiter, Kelten und Germanen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Abwechslungsreich waren auch die geologischen Formationen: Dominierend der Buntsandstein in der Gegend von Bad Orb, den man immer wieder an Kirchen, Burgen, als Sockel an den alten Fachwerkhäusern bewundern konnte.

Die Wege neben den schroffen Wänden der längst aufgelassenen Steinbrüche führten oft steil ins Tal hinab. Die Bramscher Wanderer kamen durch das Rohrbachtal mit kunstvoll errichteten Dämmen und Biberburgen. Sie erlebten eine lehrreiche Kräuterwanderung mit den schmackhaften Kostproben, – hergestellt von einer sie begleitenden Kräuterfrau – aus Samen der Brennnessel und Wildkräutern, denen man eine beruhigende, krampflösende, blutstillende oder reinigende Wirkung zuschreibt.

Am Wander-Ruhetag wurde nach einer Altstadtbesichtigung von Bad Orb eine Rundfahrt durch verschiedenartige Spessarttäler angeboten sowie die Besichtigung des Wasserschlosses in Mespelbrunn.

Natur, Kultur und auch Kunst am Wegesrand sowie die beeindruckenden Fernblicke entschädigten die Wanderer dabei für die oft etwas beschwerlichen Auf- und Abstiege auf dem Spessartbogen.

Besuch in Bremerhaven

Bramscher Nachrichten, 17. September 2014

Petrus meinte es gut mit den leilnenmern der vom Heimat- und Verkehrsverein Bramsche veranstalteten Studienfahrt in die Seestadt Bremerhaven. Nach einer informativen Hafen- und Stadtrundfahrt unter Leitung des Vorsitzenden Gerhard Müller genossen die Reisenden von der Aussichtsplattform des Atlantic Hotels eine grandiose Aussicht auf Stadt, Häfen und Wesermündung. Anschließend wurde das gegenüberliegende Erlebnismuseum „Deutsches Auswandererhaus“ besichtigt. Hier kann der Besucher mithilfe eines BoardingPasses die Ausreise, die Überfahrt und die Ankunft in New York deutscher Auswanderer im vorigen Jahrhundert nachvollziehen. Inzwischen wurde die Ausstellung um das Thema „300 Jahre Einwanderung in Deutschland“ erweitert.

Heimat- und Verkehrsverein in Bremerhaven

Foto: Gerhard Müller